Französische Bulldogge

Kleine Hunderasse Französische Bulldogge
  • Trainierbarkeit: 3 Sterne
  • Haarausfall: 6 Sterne
  • Ausdauer: 4 Sterne
  • Wachhund: 3 Sterne
  • Umgang mit Kindern: 10 Stern
  • Beliebtheit: 8 Sterne

Das Wesen der Französischen Bulldogge

Die Französische Bulldogge wirkt auf den ersten Blick wie eine Miniaturausgabe der großen Englischen Bulldogge mit einem Mops-Gesicht. Und in der Tat stammt sie von der Englischen Bulldogge ab und wurde später mit weiteren Rassen gekreuzt, unter denen sich höchstwahrscheinlich auch der Mops befand. Von daher ist die Ähnlichkeit mit diesen beiden Hunden kein Zufall, sondern genetisch bedingt. Auch vom Wesen her gibt es einige Gemeinsamkeiten zwischen den dreien. Sie gelten als überwiegend gutmütig und gemütlich.

Auch wenn die Französische Bulldogge einen eher mürrischen Gesichtsausdruck und einen gedrungenen Körperbau aufweist, gibt sie sich in ihrer Familie sehr liebevoll und ist vor allem auch Kindern gegenüber sehr freundlich. Sie ist im Normalfall eher gemütlich und gelassen, kann aber auch sehr entschlossen auftreten, wenn es darum geht, ihre Familie gegenüber (vermeintlichen) Feinden zu beschützen. Auch wenn sie auf größere Hunde trifft, gibt sie sich meistens unerschrocken, was zum Teil auch daran liegt, dass sie sich selbst etwas überschätzt. Damit sie nicht irgendwann in einem Kampf den Kürzeren zieht, sollte man sie beizeiten mit großen Artgenossen zusammenbringen, damit sie die eigenen Kräfte besser beurteilen kann.

Am glücklichsten ist die Französische Bulldogge im Kreis ihrer Familie, wälzt sich hingebungsvoll auf dem Teppich und ist ein ausgemachter Sofa-Kuschler. Da sie sehr auf ihre Menschen fixiert ist und engen Kontakt braucht, sollte sie möglichst in alle Unternehmungen miteinbezogen und niemals lange alleingelassen werden. Ansonsten sind ihre Ansprüche sehr leicht zu erfüllen. Sie benötigt keine ambitionierten Wanderungen oder gar Hundesport, wohl aber trotzdem ausreichend Bewegung, um kein Übergewicht zu bekommen. Manchmal reicht es auch, wenn sie einfach nur ein wenig im Garten herumtollt. Dabei sollte sie jedoch beaufsichtigt werden, denn erstens mag sie es wirklich überhaupt nicht, auch nur irgendetwas allein zu machen, und zweitens ist sie sehr temperaturempfindlich und kann an wärmeren Sommertagen sehr leicht überhitzen. Außerdem muss sie bei besonders ausgelassenen Spielen zwischendurch einen Gang zurückschalten, da sie aufgrund ihrer verkürzten Nase zu Kurzatmigkeit neigen. Sie schätzt daher ausgedehnte Spaziergänge, die ihrem eigenen Tempo angepasst sind.

Schnarchen ist beim Bully ganz normal ...

Mit anderen Hunden und Haustieren versteht die Französische Bulldogge sich meistens prima, auch mit Katzen, wenn sie sie früh genug in ihrem Leben kennenlernt. Probleme gibt es lediglich mit Französischen Bulldoggen des gleichen Geschlechts. Da herrscht ein Konkurrenzkampf, der in Aggressivität umschlagen kann. Ganz im Gegensatz zu ihrem sonst sehr gutmütigen Verhalten, das sie auch Kindern gegenüber an den Tag legt. Normalerweise schnappt oder beißt sie auch nicht, es sei denn, sie wird extrem geärgert.

Ihr freundliches Naturell macht sie als Wachhund ungeeignet. Generell ist es auch eher schwierig, ihr etwas beizubringen, weil sie ihren eigenen Kopf hat und sehr stur sein kann, obwohl sie normalerweise ihren Besitzern gefallen möchte. Keinesfalls sollte man dieser vermeintlichen Unlust mit Härte im Training begegnen. Nur Geduld und Konsequenz führen irgendwann zum gewünschten Erfolg. Übertriebene Strenge wirkt dagegen kontraproduktiv. Der Bully würde beleidigt die Kooperation einstellen.

Wegen ihrer platten Nase schnarcht die Französische Bulldogge beim Schlafen. Je nach Lage kann es stärker oder weniger stark ausfallen, lässt sich aber nie ganz vermeiden. Ordnungsfanatiker werden zudem ein kleines Problem mit ihrem Fell haben, dessen Haare sich in Haus oder Wohnung verteilen.

Das Wichtigste zur Französischen Bulldogge

  • Französische Bulldoggen kuscheln liebend gerne und sind deshalb ausgesprochene Sofa- und Schoßhunde.
  • Der Charakter des Bullys lässt sich am besten mit gemütlich und gutmütig beschreiben. Ihren Menschen inklusive Kindern gegenüber gibt er sich freundlich und liebevoll.
  • Wenn sie sich zu wenig bewegt, neigt die Französische Bulldogge zu Übergewicht. Spaziergänge, die auf die Fitness der Französischen Bulldogge abgestimmt sind, zählen daher zum Pflichtprogramm.
  • Ihre Familie verteidigt die Französische Bulldogge bis auf den letzten Zahn. Entsprechend unerschrocken begegnet sie allen Rivalen, auch wenn diese mehr als doppelt so groß sein sollten. In dieser Hinsich neigt der Bully zur grenzenlosen Selbstüberschätzung.
  • Wegen ihrer platten Nase ist die Französische Bulldogge sehr kurzatmig. Das sollte man bei Spaziergängen und anderen körperlichen Aktivitäten miteinkalkulieren.
  • Gravierend ist die Temperaturempfindlichkeit der Französischen Bulldogge. Im Sommer kann sie leicht überhitzen, vor allem, wenn sie sich körperlich anstrengt, was man ohnehin wegen besagter Kurzatmigkeit vermeiden sollte. An frostigen Wintertagen kann es sein, dass sie ein wärmendes Kleidungsstück benötigt.
  • Die Französische Bulldogge kann und will nicht allein sein. Man sollte sie daher bei allen Ausflügen und Besorgungen mitnehmen.
  • Obwohl sie Beschützerverhalten an den Tag legt, ist sie wegen ihres gutmütigen Wesens als Wachhund nicht so geeignet.
  • Französische Bulldoggen desselben Geschlechts werden als Konkurrenz wahrgenommen und als solche im Extremfall aggressiv behandelt.
  • Schnarchen gehört zur Französischen Bulldogge wie ihre platte Nase.

Rassemerkmale

Die Französische Bulldogge erreicht eine Größe zwischen 18 und 21 Zentimetern und bringt zwischen 8 und 14 Kilogramm auf die Waage. Da die Gliedmaßen recht kurz sind, besitzt sie ein recht gedrungenes Aussehen, das durch den runden Kopf betont wird. Die Ohren stehen anders als bei der Englischen Bulldoggen senkrecht nach oben. Das Gesicht ist eher eckig und seine Haut wirft zahlreiche Falten. Der Schwanz, eine sogenannte Korkenzieherrute, kann kurz bis sehr kurz sein. Die Französische Bulldogge besitzt ein kurzes und glattes gestromtes Fell (eine Mischung von schwarz, blond, mittel bis dunkelbraun).

Der Charakter

Leben und leben lassen - das scheint das Lebensmotto der gutmütigen Französischen Bulldogge zu sein. Sie liegt gerne auf dem Sofa, lässt sich streicheln, dreht ein paar Runden, legt sich wieder hin, lässt sich wieder streicheln ... Doch es gibt einige Dinge, die ihre Gelassenheit ruckartig zu Fall bringen. Das ist zum einen Alleinsein. Sollte auch nur der Verdacht bestehen, dass die Familie ohne Bully aus dem Haus gehen will, wird die Französische Bulldogge unruhig. Denn, wenn sie eines hasst, ist es Alleinsein. Was sie fast ebenso wenig schätzt ist körperliche Anstrengung, die ihr auch gesundheitlich gefährlich werden kann, sowie andere Französische Bulldoggen, die vom selben Geschlecht sind wie sie selbst. Bei drohender Gefahr, egal, ob real oder nicht, wandelt sich die ausgeglichene Französische Bulldoge in einen Hund, der es mit jedem Gegner aufnimmt. Zumindest in ihrer Fantasie, denn in puncto "Kampf zum Wohl meiner Familie" überschätzt sie sich. Hier ist das Geschick des Hundebesitzers gefragt, um seinen Bully vor Schaden zu bewahren.

Stimmen jedoch die Rahmendaten und tritt keiner von den eben erwähnten Ernstfällen ein, genießt die Französische Bulldooge und lässt alle anderen an ihrem Glück teilhaben. Sie ist zu allen Menschen und fast allen Tieren (mit der bekannten Ausnahme) freundlich. Kinder mag sie besonders, auch wenn die von ihr nicht allzu ausgelassene Spiele erwarten sollten. Unterhalten und kraulen lässt sie sich jedoch sehr gerne von ihnen.

Auch wenn sie eindeutig zu den Sofakuschlern zählt, mag sie es auch, sich zu bewegen und mit Frauchen oder Herrchen, am besten mit beiden, Gassi zu gehen. Wenn sie nicht mehr kann, was vor allem bei heißem Wetter passieren kann, macht sie dies deutlich, indem sie sich hinlegt. In diesem Fall sollte man ihr unbedingt eine Ruhepause gönnen. Meistens ist sie nämlich nicht faul, sondern kommt tatsächlich an ihre Grenzen, die man unbedingt respektieren sollte, um ihre Gesundheit zu erhalten.

Hinweise zur Pflege

Das Fell an sich braucht keine so häufige Pflege, da die Französische Bulldogge aber sehr haart, sollte sie jeden Tag gebürstet und der Staubsauger griffbereit gehalten werden. Eine Besonderheit bei dieser Hunderasse ist die Pflege der Falten. Diese müssen regelmäßig gesäubert werden, damit der Hund nicht keine Hautreizungen oder im Extremfall auch Entzündungen bekommt. Das Gleiche gilt für die Ohren, die wöchentlich einer genaueren Inspektion unterzogen werden sollten.

Rassebedingte Krankheiten

Die Französische Bulldogge ist etwas anfälliger für Erkrankungen als andere kleine Hunderassen. Dennoch kann auch sie bis an ihr Lebensende gesund sein. Wie stark sie beeinträchtigt ist, hängt auch davon ab, wie sehr bestimmte Rassemerkmale ausgeprägt sind und wie sie gehalten wird.

  • Infektionen. Die Hautfalten der Französischen Bulldogge müssen immer penibel saubergehalten werden, sonst kann es hier zu Hautreizungen und sogar zu Infektionen kommen.
  • Augenerkrankungen. Französische Bulldoggen haben sehr empfindliche Augen und sind deshalb anfällig für Bindehautentzündungen. Unbehandelt können diese Probleme zu Blindheit führen, weshalb bei jeder Auffälligkeit ein Tierarzt aufgesucht werden sollte.
  • Überhitzung. Da Französische Bulldoggen sehr temperaturanfällig sind, können sie bei heißem Wetter schnell überhitzen. Körperliche Anstrengung sollte deshalb bei hohen Temperaturen sehr moderat ausfallen.
  • Kurzatmigkeit. Die spezielle Kopfform (Brachyzephalie) mit der platten Nase sorgt dafür, dass die Französische Bulldogge nicht immer einwandrei Luft bekommt. Sollte sich dieses Problem verschärfen, kann der Hund ernsthaft gefährdet sein. Es kommt zur Atmungsbehinderung, dem Brachycephalensyndrom.
  • Schilddrüsenerkrankungen kommen bei Französischen Bulldoggen überdurchschnittlich oft vor.
  • Patellaluxation. Bei dieser schmerzhaften Kniegelenksentzündung, die überwiegend bei kleinen Hunderassen auftritt, handelt es sich um eine Verrenkung der Kniescheibe (Patella), die bei jedem Schritt schmerzt, weswegen die Hunde das betroffene Bein nach Möglichkeit nicht belasten und in einen dreibeinigen Lauf verfallen. Eine Behandlung ist medikamentös, aber häufiger durch Operation möglich.
  • Bandscheibenvorfälle treffen die Französischen Bulldoggen meistens erst im fortgeschrittenen Alter, kann aber auch schon bei jungen Tieren auftreten. Sie sind sehr schmerzhaft, weil Nerven in Mitleidenschaft gezogen werden.

Die Entwicklung der Französischen Bulldogge

Die Herkunft der Französischen Bulldogge ist nicht bis ins allerletzte Detail geklärt und erzählt eine kleine Migrationsgeschichte. Die Bulldoggen wurden in England gezüchtet und zwar ursprünglich, um sie gegen andere Tiere (daher der Bulle im Namen) kämpfen zu lassen. Dieser blutige Wettsport wurde jedoch 1835 verboten und die Bulldogge damit ihrer hauptsächlichen Aufgabe beraubt. Vermutlich als Begleiter von Arbeitern gelangten einige Exemplare von Bulldoggen nach Frankreich, wo sie sich im Bekämpfen von Schädlingen wie Ratten hervortaten.

Diese nützliche Eigenschaft machte sie im Gastland beliebt. Irgendwann wurden auch Vertreter der höheren Gesellschaftsshichten auf die Bulldogge aufmerksam und machten sie zu einem Begleithund. Die Franzosen züchteten den Hund mit den charakteristischen nach oben stehenden Ohren, indem sie ihn mit einer französischen Terrier-Rasse und später auch mit dem Mops kreuzten. Gerade diese auffälligen Lauscher fanden in England keinen Anklang, weshalb diese Unterart Französische Bulldogge genannt wurde. Sowohl sie als auch die Englische Bulldogge sind inzwischen längst eigene Rassen.

User-Fotos: Französische Bulldogge

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